AREA DVD hat geschrieben: Ausserdem könnten die Bilder eine höhere Helligkeit bieten, da bei höherer Framerate der Kamera-Verschluss für einen größeren Zeitraum geöffnet wird und somit die durch die 3D-Brillen reduzierte Helligkeit etwas ausgeglichen werden könnte.
Quelle:
http://www.areadvd.de/news/2011/03/31/j ... framerate/
Hallo,
was Areadvd da schreibt, ist mal wieder komplett falsch!
Durch eine erhöhte Anzahl an Bildern, die durch die Kamera laufen, wird die Belichtungszeit nicht verlängert, sondern zwangsläufig kürzer. Es müssen immerhin doppelt so viele Bilder in der selben Zeit belichtet werden, wenn anstatt der jetzigen 24 Bilder/sek. dann 48 Bilder/sek. durchlaufen!
Um die Verschlusszeit zu verkürzen, gibt es schon seit Jahren die "Umlaufblende", welche unterschiedliche Belichtungszeiten während der Filmaufnahme ermöglicht - und auch ein paar Nachteile hat, wie z.B. ruckelnde Bewegungen, weil die Abstände zwischen den sich bewegenden Objekten zu groß wird. Sinn dieser Technik ist nicht mehr Helligkeit, sondern mit der kürzeren Verschlusszeit Bewegungen schärfer aufzunehmen. Eine kürzere Verschlusszeit bedeutet aber auch, dass der Verschluss nicht mehr so lange geöffnet bleibt und dadurch WENIGER Licht in die Kamera einfällt.
Es tritt also genau das Gegenteil ein von dem was Areadvd schreibt!
Außerdem, was passiert wohl, wenn das Quellmaterial (also der Film) heller belichtet wird? - Richtig, er wird überbelichtet.
Folglich ist nur mehr Helligkeit bei der Projektion zu erzielen und NICHT bei der Aufnahme! - und das funktioniert nur mit helleren Projektionslampen oder lichtdurchlässiger 3D-Brillen.
Schon jetzt ist nachweisbar, dass mehr Bilder pro Sekunde nicht zu mehr Helligkeit führen.
Egal ob 24 Hz-Wiedergabe mit 24 Bilder/sek. projiziert wird oder mit Frame Insertion (und dann mit bis zu 96 Bilder/sek.), mehr Helligkeit entsteht dadurch nicht.
Es spielt nämlich keine Rolle, wie lange ein Bild im Lichtweg des Projektors steht. 1/24 Sek. oder 5 Minuten ist egal. Der Lichtstrom bleibt identisch, wie bei einer Diaprojektion. Die Umschaltphasen (Blanking) haben auch keinen nennenswerten Einfluss in der digitalen Projektion, weil die Pixel lediglich ihren Zustand ändern und nicht zwangsläufig ein "Schwarzbild" erzeugen.
Selbst in der 3D-Projektion bedeuten mehr Bilder nicht mehr Helligkeit, weil mit der steigenden Anzahl an projizierten Bildern (egal welche Wiedergabetechnik) auch die Zahl der Umschaltprozesse ansteigt. Oder anders Formuliert: Die selbe Zeit teilen sich mehr Bilder und mehr Umschaltprozesse.
Die Idee von 48 oder 60 Bilder/sek. ist aber dennoch sinnvoll. Im Gegensatz zur Frame Insertion werden keine Zwischenbilder berechnet, sondern tatsächlich neue Bilder aufgenommen. Dadurch entsteht kein Soaplook (Videolook), sondern ein natürlicher Bildeindruck mit mehr Bildschärfe in Bewegungen und ruhigerer Filmanmutung (weniger Flimmern).
Davon konnte ich mich schon vor einiger Zeit in Paris während einer Demo überzeugen. Dort wurde ein mit 60 Bilder/Sek. aufgenommener 70mm IMAX-Film mit 60 Bilder/sek. projiziert. Das sah unglaublich stimmig aus.
In sofern kann ich James Camerons Wunsch nach einer höheren Bildrate durchaus nachvollziehen.