Hallöchen!
Danke Euch allen! Ich hab den JVC gerade ausgeschaltet und möchte Euch gleich mal meine ersten Eindrücke mitteilen. "Ist das ein Monstrum" war mein erster Gedanke, als ich ihn ausgepackt habe. Gegen den war ja mein alter Panasonic ein richtiger Zwerg. Und der JVC ist um Einiges schwerer als der Panasonic. In meinem Wohnzimmerverbau hat er geradeso Platz. Der Abstand zur Mauer beträgt jetzt ca. 2 cm, und vorne schaut er gerade nicht über den Wohnzimmerverbau hinaus.
Das erste, was mir gleich mal aufgefallen ist, ist die Linsenabdeckung. Die ist ein Witz! Bei der Geldsumme, die man in den JVC reinsteckt, erwarte ich mir schon eine bessere Abdeckung als diesen Plastikdeckel, der auch gut als Deckel einer Tupperware Dose durchgehen könnte. Und das nächste, was mich gestört hat: der RS232 Anschluß hinten ist ein Stecker (also ein "Manderl") und mein Kabel hat an diesem Ende ebenfalls ein "Manderl", d.h. die beiden passen ned zusammen. Derzeit ist also keine RS232 Steuerung möglich
. Ich brauch 'nen "RS232 Gender Changer" oder gleich ein Nullmodemkabel vermute ich mal. In meinem Fundus hab ich leider nichts Passendes gefunden und die örtlichen PC Händler haben (laut Online Shops) sowas gar nicht mehr, oder verlangen Fantasiepreise (30 Euro) für ein 1,5 m langes Kabel. So wird das nichts. Ich glaub, ich muss mir das Kabel selbst löten.
Nun denn, ich hab das Wohnzimmer verdunkelt, die Rolläden geschlossen und den JVC das erste Mal angeworfen. Mein Pech: das projizierte Bild war unscharf, das Menü wurde zum Teil an die Decke und zum anderen Teil auf Bafflewall, die provisorische Leinwand und die Mauer geworfen. Es war mir nur schwer möglich, da irgendwas zu lesen. Mit ein bissl herumprobieren hab ich im Menü schließlich die Zoomfunktion, danach den Lensshift und die Einstellungsmöglichkeit für den Focus gefunden. Autofocus scheint eine Fehlanzeige zu sein - oder ich hab ihn schlicht einfach nicht gefunden.
Naja, das Bild richtig aufgezoomt, geshiftet und schließlich auch noch scharf gestellt, und WOW! das nenn ich Schärfe! Das tut schon richtig weh in den Augen
. Ich dachte ja schon, dass der Panasonic scharfe Bilder an die Wand geworfen hat, aber der JVC toppt das mit links! Positiv möchte ich auch noch das Testbild zum Einstellen des Zooms erwähnen. Da sind Linien passend für die 16:9 und die 21:9 Einstellung vorhanden. Somit kann man sehr leicht den Proki passend einstellen. Der Panasonic hatte ja nur 16:9 Testbilder.
Nun hab ich die 16:9 und die 21:9 Einstellungen gleich mal abgespeichert. Was mich nervt, ist das langsame Menü. Der Proki reagiert beim Wechseln zwischen den Einstellungsmöglichkeiten teilweise sehr, sehr lahm. Was ein Problem ist, weil man glaubt, er hat den Befehl über die Fernbedienung nicht bekommen, und so drückt man dann (weil sich nixt tut) nochmal die gleiche Taste und das Ergebnis ist, dass er dann z.B. gleich ganz aus dem Menü rausspringt, weil man 2 x "Back" gedrückt hat. Also da ist Geduld angesagt.
Nach dem Einschalten war der Lampenmodus "Eco" aktiv, und der JVC war da angenehm leise. Der Lüfter ist gut hörbar, aber nicht so laut wie der Panasonic im Eco Modus. Der normale Lampenmodus aber schaltet eine ganze Turbine ein. Das ist definitiv viel zu laut fürs Wohnzimmer und ich denke mal, dass er auch in einem Kinoraum im normalen Lampenmodus viel zu laut sein wird. Will man den normalen Modus, so muss man den Proki in eine akustisch gut gedämmte Hushbox packen oder besser gleich in einen Nebenraum, von dem er dann durch's Museumsglas die Leinwand befeuert.
Nachdem ich nun die gröbsten bzw. wichtigsten Einstellungen vorgenommen habe, musste ich mir natürlich gleich ein paar Testszenen reinziehen. Da ich derzeit eine Baustelle habe, gab es diese Szenen ohne Ton. Nur Surroundlautsprecher waren aktiv. Erster Test: Jake's erster Flug in Avatar. Diese Szene hab ich mir gestern zusammen mit Michael, der sich meinen Panasonic geschnappt hat, auch angesehen. Was soll ich sagen: ich bin mit offenem Mund vor der Leinwand gesessen. So eine detaillierte, klare, knackscharfe und farbenfrohe Wiedergabe hab ich bisher noch nicht gesehen. Und das im "Cinema" Modus, der angeblich auf 6500K abgestimmt ist. Der Panasonic dagegen kommt mir jetzt im Nachhinein vor wie eine Projektion durch eine Milchglasscheibe.
Zur Ehrenrettung des Panasonic muss man aber auch erwähnen, dass zwischen ihm und dem JVC auch 6 Jahre Entwicklung stecken, da ist es nicht verwunderlich, dass der Pana mit der heutigen Technik nicht mehr mithalten kann.
Nächster Filmausschnitt: Star Trek Into Darkness. Die Szene im Vulkan. Das brodelnde Magma und Spock mitten drin. Herrlich diese Farben, das orange-rot des Magmas kommt sehr gut zur Geltung. Da bekommt man richtig Angst
. Später die Szene im Meer bei der getauchten Enterprise. Da hab ich Details im Bild entdeckt, die mir der Panasonic immer unterschlagen hat. Ich bin geplättet!
Auch andere Szenen, die ich mir noch angesehen habe, haben mich voll überzeugt. Der JVC ist ein Traum. Leider kann ich derzeit kein 4K Material zuspielen und kann das nicht testen. Die Hochrechnung des 2K Bildes auf 4K macht das Bild um Einiges schärfer. Wenn man eShift abschaltet, merkt man sofort einen Verlust der Schärfe. Auch habe ich das Surren des aktiven eShifts nicht wahrnehmen können. Man liest ja in manchen Tests, dass man das hören kann. Entweder liegts an meinen alten Ohren oder an dem Abstand zwischen Hörplatz und Projektor (ca. 2 m Luftlinie) - ich hab jedenfalls den Unterschied nicht hören können.
Was mich noch stört, das ist das lahme Umschalten zwischen den Bildformaten, also z.B. 1080p60 bzw. 1080p24. Das dauert eine Ewigkeit, bis er das geschnallt hat. In der ganzen Zeit ist das Bild schwarz. Das geht beim Panasonic ruck-zuck.
Die verschiedenen Bildmodi des JVC habe ich mir jetzt noch nicht angesehen. Da kann ich noch keine Vergleiche ziehen. Auch habe ich den Proki noch nicht eingemessen bzw. überprüft, wie genau der JVC die 6500K wirklich trifft bzw. wie gut der Gammaverlauf ist. Zusammen mit einem Spyder 4 und einer Software von JVC soll man den Projektor ja genau kalibrieren können. Das werde ich natürlich machen, sobald ich Zeit habe.
Fazit: ich muss so schnell wie möglich meinen Bafflewall-Umbau fertigstellen. Ich bin schon richtig heiß auf den ersten Film
!
Ciao,
Christian.