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Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Sonntag 5. April 2015, 02:07
von Holger
N´Abend Männer,

heute hatte ich endlich mal Zeit mich ein wenig durchs Forum zu hangeln und nun auch endlich mal mein eigenes Kino vorzustellen.

Der eine oder andere kennt es vielleicht aus einem anderen, großen Kino-Forum (username dort "caterham"), daher will ich euch die ganze Vorgeschichte und die Planungen ersparen und nur aufs Wesentliche eingehen:

- Hauskauf vor drei Jahren mit einem still gelegten Schwimmbad im Keller = erster Gedanke: "das wird mein Heimkino"
- Kellerraum knapp 9m x 5m groß bei leider nur 2.10m Deckenhöhe (da das Becken mit einem Holzständerwerk und Platten abgedeckt ist und man im Kino somit auf dem Becken sitzt)

- Planungszeit ca. 3 Monate - sämtliche raumakustischen Maßnahmen vorher in mir bekannten Heimkinos unserer Karlsruher HK-Runde probegehört (unterschiedliche Konzepte wie De-de oder Le-De etc.)
- Kino mit Sketchup geplant
- dann vier Wochen lang nur Subwoofer durch den leeren Raum geschoben und gemessen, um so den besten Platz der Subs festzustellen
- dann mit Superchunks und verschiedenen Ausmaßen an Absorption im Raum rumgespielt, gemessen, verändert, rumgespielt
- dann den perfekten Surroundkreis nach ITU im Raum aufgezeichnet und damit die LS-Positionen und die Leinwand-Position festgelegt
- dann alles gebaut und irgendwann nach 18 Monaten fertig gestellt.

Ergebnis:
- Nachhall ca. 180ms bei Frequenzen oberhalb ca. 200hz
- Nachhall bis zu 400ms bei Frequenzen unterhalb ca. 200hz
- ALLE (!) Raummoden beseitigt
- ALLE (!) Reflektionen beseitigt (bedeutet mindestens -20db zum Direktschall)
- bei 28hz nur noch eine Resonanz des Holzbodens auf dem Becken (Spaßfaktor :grin: )
- Sitzplatz im perfekten Surroundkreis mit identischen Chassis in den aufgestellten Lautsprechern, Front und Center ca. 10cm über Ohrhöhe, Rears ca. 25cm über Ohrhöhe

Raumakustische Maßnahmen:
- dreieckige Superchunks in den Ecken (von der Mitte zur Ecke gerechnet 62,5cm Material = genau eine Plattenbreite Isover Akustik TP1, dahinter 45cm Wandabstand zur Ecke = Absorberdicke von rund 105cm)
- alle Wände (vorne, links, rechts, hinten) mit 20cm Isover und 10cm Wandabstand absorbierend ausgelegt
- die Decke mit 5cm Isover und 5cm Luft abgehängt (trotz der geringen Deckenhöhe)

Insgesamt sind so im Kino 2 Paletten (= 48 Pakete !) Isover Akustik TP1 verbaut. Warum das Zeugs ? Das TP1 hat einen längsbezogenen Strömungswiderstand von ca. 5 kPa*s/m² und ist somit bestens für poröse Absorber geeignet. Tests unserer Gruppe haben gezeigt, das VPR´s beispielsweise nicht so gut funktionieren (vorausgesetzt man hat den Platz um das Dämmmaterial wirklich ausreichend tief als Absorber verbauen zu können).

Weiterhin habe ich mich für ein 5.x System entschieden, da ich zu 99% alleine im Kino sitze und daher den gesamten Klang nur auf einen einzigen Sitzplatz hin optimieren musste - und mir 7.x daher akustisch gesehen keinen Vorteil mehr einbringt. Im Bassbereich spielen 4 Subwoofer, die als Multisub-Aufstellung an den seitlichen Wänden stehen (war das beste Ergebnis all der hunderten Messungen zu Beginn des Kinobaus).

Noch kurz zum aktuellen Equipment:

Beamer: JVC X55 (mit sage und schreibe 180h in den letzten 18 Monaten drauf)
Leinwand: akustisch transparente Cheaptrick in 21:9 mit einer Bildbreite von 3.22m bei einem Sitzabstand von knapp 3m
AVR: Pioneer SC-LX 75
Fronts: Nubert NuLine 122
Center: Nubert NuLine CS-72
Rears: Nubert NuLine CS-72
Player: Pioneer BDP 450
Subs: 4x K11 Nachbau
Endstufen: 2x T.Amp 150 (je zwei Subs an einer T.Amp)
Bestuhlung: 2x IKEA Poäng (und bis zu 10 extra Stühle bei Besuch unserer HK-KA-Jungs - ansonsten stehen da wirklich nur zwei Sessel drin)
Messequipment: Spyder 4, Behringer ECM 8000 (unkalibriert), Fast Audio Interface

Die handwerkliche Umsetzung ist nicht sonderlich professionell, da ich als Kaufmann mit meinem Metro-Werkzeugkoffer nicht sonderlich begabt beim Thema Handwerk bin - aber man wächst mit den Herausforderungen. :lol:

Und da ich wie schon erwähnt zu 99% alleine im Kino sitze, habe ich auch auf jedes BlingBling und sonstigen Deko-Firlefanz verzichtet - clean, einfach, praktisch: für mich mehr als ausreichend. :beer2:

Im folgenden nun einige Bilder in weiteren postings...

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Sonntag 5. April 2015, 02:16
von Holger
Kleine Skizze mit den exakten Raummaßen und dem eingezeichneten, abgedeckten Schwimmbecken:
Kino (1).jpg

Blick in den leeren Raum:
Kino (5).JPG

Blick unter die Zwischendecke ins Becken hinein:
Kino (10).JPG

Finale Positionierung der Subwoofer nach gefühlten hundert Messungen:
Kino (18).JPG

Ich hätte übrigens gerne ein DBA (hat jemand aus unserer Runde mit 12x 15" Chassis Precision Devices PD154 in 90l Gehäusen - für mich das bislang beste was ich im Bassbereich in einem Heimkino gehört habe). Das kann ich nur leider bei mir nicht umsetzen, da ich keinen quaderförmigen Raum habe (dank dem Becken eher ein umgekipptes "L") und mir niemand sagen kann welche Auswirkungen dieses Becken auf ein DBA hätte. :axe:

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Sonntag 5. April 2015, 02:25
von Holger
Erster Probeaufbau der LS im immer noch leeren Raum:
Kino (53).JPG

Kleine Einkaufstour bei Hornbach - hier eine knappe Palette Isover Akustik TP1 - eine weitere kam noch dazu:
Kino (72).JPG

Erster Superchunk fertig:
Kino (87).JPG

Die beiden vorderen Superchunks fertig und mit Unkrautflies bespannt:
Kino (109).JPG

Frontwand komplett geschlossen und porös absorbierend ausgelegt:
Kino (145).JPG

Linke komplette Seitenwand fertig gestellt mit den Ausbuchtungen für die Subs und den linken Rear:
Kino (198).JPG

Rechte komplette Seitenwand fertig gestellt und mit dem aktuell blauem Stoff bespannt (in Natura ist der Stoff nicht so hell, liegt am Blitz meiner kleinen Sony Knipsdings)
Kino (222).JPG

Das blau wird aber im Laufe des Jahres noch gegen schwarzen Akustikstoff ausgetauscht, da mir a) das blau nicht mehr wirklich gefällt und ich b) den einfach auf die Holzverlattung getackert habe. Hier werden zukünftig schwarze Verkleidungen auf dünnen Rahmen hängen (so á la Papsi, nur handwerklich 4 Klassen unten drunter angesiedelt).

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Sonntag 5. April 2015, 02:56
von Holger
Bau der Decke:
Kino (300).JPG

Verkleidung der Decke mit schwarzem Stoff - die Ytong-Steine unter dem rechten Front und einer unter dem linken Front sind übrigens mittlerweile verschwunden und der Center steht auf einem richtigen Regal nochmal 10cm tiefer als auf dem Bild:
Kino (315).JPG

Einige Aluleisten an die Rückwand montiert, um wenigstens ein paar Filme optisch halbwegs tauglich griffbereit zu haben:
Kino (425).JPG

Front ohne Leinwand:
001.JPG

Front mit Leinwand - die Fronts stehen neben der Leinwand, damit ich am Sitzplatz das perfekte Stereodreieck habe (Abstand zu den Fronts 3.40m, die Fronts stehen ebenfalls 3,40m auseinander) - der Klang hat dadurch noch einmal deutlich gewonnen (die Fronts standen ursprünglich hinter der Leinwand). Im Filmbetrieb sieht man von den Fronts und Subs nicht - das ist hier nur durch den Blitz der Cam so aufgehellt.
026.JPG

Das ist der aktuelle Stand im Kino - voll funktionstüchtig, optisch so gerade noch "ok", für mein "Low-Budget"-Equipment mit einem sehr geilen Klang, direkt "auf die Fresse" ohne irgendwelche negativen Raumeinflüsse, sehr homogenes Surroundfeld und Klangbild dank der Aufstellung und der gleichen Chassis in allen Lautsprechern, selbst bei Mehrkanalmusik via SACD fällt der geringe Nachhall nicht schwerwiegend ins Gewicht.

Die Subs spielen zwar nicht ganz so tief (irgendwas mit 25hz bei +-3db oder so), dafür aber sehr präzise, gestaffelt, detailreich auf den Punkt und mit für mich ausreichend Pegel (von den Jungs vom HD RGB neulich mit 109db gemessen, wenn ich es noch recht weiß).

Messungen muss ich morgen mal nachreichen, habe heute Nacht keine Lust mehr diese noch rauszusuchen.

Als nächster Schritt (neben der optischen Verschönerung) werde ich mir an der kompletten Rückwand (2x2 Meter) 1D Diffusoren hinbauen (modular in 1m x 1m Kästen), einfach um mal für mich selber zu testen was das im Klang an Unterschieden bringt und wie es mir dann gefällt. Zudem werde ich die Diffusoren dann auch mal testweise an die Seitenwand hängen, wiederum einfach mal um für mich zu testen und zu messen was das an Unterschieden ausmacht.

Vielen Dank fürs lesen bis hierher - und wer mal in der Nähe von Pforzheim ist, kann jederzeit gerne anklingeln. Grill und Kaffee/Bier stehen immer parat und ausreichend Film- und Musik-Sushi-Scheiben ebenfalls... :beer2:

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Sonntag 5. April 2015, 06:32
von Kreuzi
Servus Holger,

eine schöne Kinovorstellung :thumbsup:
Vor allem die Isoliermaterialschlacht hat es in sich. Kann man den Beckenraum nicht als Mega-Absorber nutzen? OK, für die zukünftigen "4D"-Tonformate ist schon mal Platz für Bodenlautsprecher da :grin:

Viele Grüße
Frank

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Sonntag 5. April 2015, 08:00
von wolfmunich
Servus Holger,

danke für deinen wirklich aussagekräftigen Bericht.
Eine grundsätzliche Frage zu deinen ehemaligen Schwimmbad hätte ich noch. Hätte man das Schwimmbecken nicht mit Kies zuschütten können und in diesem Zug auch gleich den verbleibenden Boden um einen halben Meter absenken und einen neuen Estrich verlegen können?

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Sonntag 5. April 2015, 09:16
von jonesy
Willkomen im :hcm_logo:

Ich kenne den anderne Baubreicht auch :)

Eckart

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Sonntag 5. April 2015, 10:04
von Holger
Guten Morgen zusammen,

Wolfgang, der Grundgedanke war ja ein anderer. Neben der 25cm Stahlbetonwand vom Becken ist unter dem "Gehweg" (auch Stahlbeton) neben dem Becken ebenfalls ein weiterer "Raum".

Also auf dem Bild hier links neben dem Holzboden (der auf dem Beckenrand aufliegt) unter den kleinen Fliesen:
Kino (5).JPG
ist noch einmal dieser Raum hier in identischer Tiefe zum Becken - hier war die Schwimmbecken-Technik montiert (Filter, Trallala...) :
Kino (31).JPG
Ich hatte eine Spezialfirma hier, die mir dann einen Kostenvoranschlag über 15k Euro gemacht hat. Die Wand abschneiden (mit so einem riesigen Sägeblatt mit viel Wasser) hätte alleine 6k Euro gekostet, dazu über 9k für die Beseitigung des Bauschutts (alles klein schneiden, in Eimer verfrachten und durchs Treppenhaus nach hinten in den Garten und von da einmal ums Haus die Einfahrt runter zum Container).

Hätte ich das gemacht, dann hätte ich einen 4m hohen Raum erhalten mit den gleichen Maßen wie jetzt - das wäre natürlich der Traum gewesen... :rock:

Aber a) hat mir selbst die Firma davon abgeraten (sie wollte keine Garantie dafür übernehmen, dass es nicht zu substantiellen Schäden kommt) und b) hatte ich nach dem Hauskauf einfach keine 15k Euro für so eine Spielerei übrig (da muss man als neuer Immobilienbesitzer auch einfach mal die Kirche im Dorf lassen :wavecry: ).


Zurückkommend auf deine Frage: natürlich könnte ich den Holzboden um einen halben Meter absenken und im Becken quasi "versenken" - aber das Problem mit der 25cm hohen Beckenkante (ebenfalls 25cm dick aus Stahlbeton) würde weiter bestehen - und auch die Decke vom Gang würde nicht tiefer gehen (dann könnte ich gleich die ganze Wand wieder abreissen). Hier auf dem Bild sieht man die Abschlussplatte vom Beckenrand (an einer Stelle ist eine große Falltür im Boden, wo man ins Becken hinunter kann über eine Treppe).
Kino (30).JPG


@Wolfgang
vielen Dank - an den riesigen Becken-Absorber habe ich auch schon gedacht - ebenfalls an einen begehbaren Subwoofer (da gabs doch irgendwo mal eine begehbare und gemauerte Subwooferschnecke :yes: ), aber aktuell sehe ich dafür weder die Veranlassung oder Notwendigkeit, noch habe ich aktuell die Lust im Kino was neues auszuprobieren (ausser der großen Diffusoren und der Optikverschönerung).

Zumal als wirklich nächste große Aufgabe wohl der Lautsprecher-Selberbau im Vordergrund steht. Einer unserer HK-KA-Runde hat sich Lautsprecher entwickelt, die sich selbst jetzt schon unfassbar anhören mit Pegeln jenseits MEINER Schmerzgrenze (1 Horn in der Mitte und 8 Chassis pro LS aussen herum als Array). Sobald das fertig gestellt ist und wirklich im Betrieb überzeugt, wird das nachgebaut. :wow:

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Sonntag 5. April 2015, 10:21
von jonesy
Wie wäre es denn mit einem Hornsubwoofer im Becken und den Hornmund legst du direkt unter deine Sitze, wirken dann gleichzeitig wie ein Shaker :grin:

Eckart

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Freitag 15. Mai 2015, 14:16
von Binap
Hi Caterham/Holger,

schön auch hier mal was von Dir zu lesen.
Klasse, dass Du Deine Schwimmbad-Idee verwirklichen konntest. :clap:

Binap/Holger

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Freitag 15. Mai 2015, 14:59
von pebo_muc
Hallo Holger!

Klasse Raum hast Du da und Deine Umsetzung finde ich auch super! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

Mit dem begehbaren Subwoofer würdest Du wohl alles in den Schatten stellen!!! Man muss sich ja auch immer noch etwas für die Zukunft aufsparen :wink:

Du könntest die komplette Bodenplatte auch mit Schwingungsdämpfern versehen. Bei extremen Tiefbass wird der Boden angeregt und kann schön vibrieren und zwar ohne klappern. Natürlich alles in Maßen....nur so eine Idee...

Viel Spaß noch!!

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Dienstag 1. September 2015, 23:54
von Holger
Nachdem am Montag Wolfgang, Mike und Konstantin zu Besuch waren und mein neues DBA ausgiebig inspiziert haben, wollte ich das hier nur mal eben schnell ergänzen. :headphones:

Gebaut habe ich in den letzten Wochen:

- 8x 18" Subwoofer geschlossen in ca. 190l Gehäusen
- Chassis sind die von einem anderen Forum bekannten Koserthal Luftverschieber aus der Sammelbestellung
- angeschlossen an eine Behringer iNuke 6000 DSP

Ich habe zuerst ein Testgehäuse gebaut mit zahlreichen Verstrebungen und Versteifungen. Danach habe ein zweites Testgehäuse gebaut komplett ohne alles - also einfach nur 6 Bretter zusammen geleimt und geschraubt, Speakon Terminal eingesetzt, Chassis rein, fertig. Dann habe ich beide Gehäuse verglichen und vermessen - Ergebnis: kein Unterschied !

Also war für mich klar, dass ich die restlichen 6 Gehäuse OHNE Verstrebungen und sonstigen Schnickschnack bauen würde, da es klanglich keinen Unterschied macht und auch bei den reinen Holzkisten nicht zu Resonanzen oder Schwingungen kommt.

Da stehen die Kisten nun vorne und hinten, raumhoch auf 1/4 Raumhöhe oben und unten sowie 1/4 Raumbreite links und rechts. Das DBA macht es was soll: druckvollen Tiefton linear zwischen 18 und 70hz. :wow: :rock:

Hier einige Bilder vom Bau und von der Aufstellung aktuell:
033.JPG
051.JPG
IMG_2426.JPG
008.JPG
013.JPG

Und hier noch die Messungen - nach dem Entzerren mit der iNuke:
Finaler Stand FG.jpg
Finaler Stand WF.jpg

Die Anbindung der Fronts ans DBA ist noch nicht perfekt, zwischen 70 und 140hz habe ich eine (auch hörbare) Senke, an die ich noch heran muss.

Das wird aber erst passieren, wenn ich eine neue Endstufe für die 5 Kanäle gekauft und zusammen mit der neuen Nakamichi-Vorstufe in die Kette eingefügt habe. Aktuell bietet der Pioneer SC-LX 75 keine wirkliche Möglichkeit zum Entzerren, so dass hier auf jeden Fall Handlungsbedarf bestand. Sobald die Endstufe da ist und zusammen mit der Nakamichi eingestellt und entzerrt ist, werde ich neue Messungen über den gesamten Frequenzgang machen. :beer2:

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Mittwoch 2. September 2015, 08:33
von rumpeli
Hi Holger,

geiles Projekt! Danke für die schöne Vorstellung.

Zeigst du uns die DBA Messungen auch ohne parametrische Entzerrung? Am besten vorderes und hinteres Array einzeln und dann zusammen. Wieviel Verzögerung und Pegelabsenkung hast du? Wasserfalldiagramme sind besser zu bewerten und zu vergleichen, wenn die Zeit auf 0-300 ms, der Pegel auf (max-60db) bis max und die Frequenz 10 bis 300 Hz skaliert sind. Vgl. auch die Empfehlung auf Hometheatershack. Außerdem sollte der Anregungspegel hochgenug über dem Grundrauschen sein - also laut messen.

Bei der Nachhallzeit hätte ich erwartet. dass sie kürzer ausfällt. Magst du die EDT mit eingeblendetem Datenpanel und die Topt Grafiken zeigen?

Besonders interssant finde ich die Erkenntnis zu Gehäuseverstrebung. Auch, dass die Teile einfach so gestapelt auf dem Boden stehen ohne bei 115 db zu rappeln oder zu wandern. Vielleicht magst du hierzu noch Vergleichsmessungen bei hohem Pegel unter Angabe der THD zeigen.

Danke und Gruß
rumpeli

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Donnerstag 14. Januar 2016, 12:41
von Holger
Hallo Rumpeli,

ich schau leider viel zu selten hier ins Forum, deswegen habe ich deine Fragen garnicht mitbekommen - Asche über mein Haupt. :wavecry:


Mittlerweile gibt es auch einige Änderungen, die ich hier mal kurz dokumentieren wollte:

- Tausch des AVRs - weg vom Pioneer hin zur Nakamichi AV1 Vorstufe
- dadurch bedingt Einzug einer t.amp TSA 4-700 Mehrkanal-Endstufe für Fronts und Center
- zusätzlich Einzug einer weiteren t.amp S-150 für die Surrounds
- komplette neue Verkabelung, nun alles XLR

Wolfgang war ja vor einigen Wochen zusammen mit Snake Plissken bei mir und hatte noch das alte Setup mit dem Pioneer AVR gehört. Ich denke es war ganz "ok", er hatte zumindest mal kurz etwas auf Facebook geschrieben. :beer2:

Mit den Endstufen spielt das ganze nun auch bei höheren Pegeln deutlich entspannter auf, man merkt halt doch dass so ein Mittelklasse-AVR einfach in die Knie geht wenn er 5 Kanäle befeuern muss. 110dB im Schnitt sind nun problemlos möglich mit den Nuberts, aber so laut kann kein Mensch hören ohne dass ihm die Ohren bluten - also zumindest ich nicht.

Jetzt muss das Kino nur noch endlich mal "schön" gemacht werden, damit man es auch voller Stolz vorzeigen kann. :headphones:

Hier noch aktuelle Messungen von heute - die Fronts sind im Übernahmebereich bei 80hz ein wenig mit dem PEQ der Nakamichi bearbeitet, ansonsten ist kein EQ an bei den normalen Lautsprechern. Das DBA ist natürlich angepasst mit dem PEQ in der iNuke 6000 (sorry Rumpeli, hatte deine Bitte mit den Messungen erst nach meinen Messungen gelesen - das muss ich mal beizeiten nachholen).

Was mir mal wieder massiv aufgefallen ist, ist dass man den Hochtonbereich eigentlich komplett vergessen kann bei den Messungen. 3cm Micro-Abweichung ergeben schon einen ganz anderen Frequenzgang, ob mit oder ohne Sessel ist hier auch schon kriegsentscheidend zwischen "gut" und "schlecht". Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass der Frequenzgang über 1khZ komplett zu vernachlässigen ist und hier nur noch nach Gehör entschieden und eingestellt werden sollte.

Alle Messungen ohne den Poäng Sessel (Micro steht auf Ohrhöhe genau in der Mitte, mit Sessel ist die Rückenlehne wenige Zentimeter vom Micro entfernt, deswegen messe ich immer ohne Sessel):
FG oS.jpg
I oS.jpg
GD oS.jpg
RT60 oS.jpg
WF oS.jpg
Sp oS.jpg

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Donnerstag 14. Januar 2016, 12:43
von Holger
Und hier der Vergleich mit dem Sessel - sprich der Poäng steht da wo er sonst auch immer drauf steht, Microposition ist unverändert zu den vorherigen Messungen, auch der ganze andere Rest ist identisch:
FG mS.jpg
Im direkten Vergleich fallen dann gravierende Unterschiede auf:
Vergleich FG.jpg
Und auch das ETC zeigt einige peaks, die vorher so nicht, bzw. nicht aus ausgeprägt vorhanden waren:
I mS.jpg

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Dienstag 16. Februar 2016, 20:39
von IcE-CoL7
So heute kam ich mal in den Genuss Holgers Heimkino live für 3 Stunden zu besichtigen.
Meine Erkentnisse:
- Sehr gut abgestimmter Ton
- Die Höhen und Mitteltöner sind echt richtig gut im Stereodreieck abgestimmt !!! Hut ab !!!
- Die Bässe rumsen ganz ordentlich, wobei mein Geschmack noch mehr Bass bzw. ein anderer Bass ist :) --> Ist aber alles Geschmackssache ;)
- Die Raumakkustik hat Holger meiner Meinung nach richtig gut hinbekommen wenn man mal bedenkt, dass es ein ehemaliges Schwimmbad war
Aber nach zig Paletten voller Dämmwolle auch kein wunder *grins*
Vielen Dank auch nochmal für die vielen Tipps die du mir mitgegeben hast ;)

Bin auf das Ergebnis nach deinem erneuten Umbau gespannt.

Dazu lässt sich abschließend nur noch sagen: "Weiter so Holger" !!!

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Dienstag 16. Februar 2016, 21:24
von Holger
Das mit dem Umbau hast du falsch verstanden. :w000t:

Technik und Akustik bleiben - ich muss es jetzt nur mal auf "schön" trimmen. Das wird am Klang hinterher nichts verändern. :headphones: :rock:

Das mit dem Bass ist Gewohnheitssache - viele (nicht persönlich auf dich bezogen, bitte nicht falsch verstehen) kennen die Vorteile eines modenfreien Bassbereiches nicht und sind von zuhause nur dröhnen und scheppern und 20dB Bassüberhöhung gewohnt. Wenn man sich aber an die Präzision und Durchzeichnung gewöhnt hat, dann bekommt man in Räumen mit schlechter Raumakustik schnell Ohrenkrebs... :verlegen:

Freu mich schon auf dein Projekt - wird bestimmt gut - da wirst du schon was wirklich gutes bauen, wenn du jetzt schon mit der Informationseinholung und der Planung beginnst. Und danke noch einmal für deinen Besuch, hat mir auch viel Spaß gemacht. :beer2: :wave:

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Sonntag 25. Dezember 2016, 09:06
von Holger
Kleines Update:

Eingezogen sind der JVC X5000, der neue Oppo 203 und eine gebraucht gekaufte Himolla.
4K mit dem eShift in HDR kommt schon ziemlich gut, muss ich leider zugeben. :rock:

Jetzt wird es EDNLICH (!) Zeit, dass ich mein Kino umbaue und die neuen Lautsprecher integriere - hier kommt man ja zu nichts vor lauter Arbeit. :axe:
IMG_0321.JPG
IMG_0299.JPG
IMG_0300.JPG

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Sonntag 25. Dezember 2016, 09:33
von jonesy
Moin,
sind ja tolle Weihnachtsgeschenke :clap: :bassdscho:

Eckart

P.S. Welche neuen Lautsprecher ?

Re: Mein Heimkino auf einem Schwimmbecken im Keller...

Verfasst: Sonntag 25. Dezember 2016, 09:43
von Holger
Zwei meiner Jungs aus der HK-Runde Karlsruhe haben über Monate hinweg neue Lautsprecher entwickelt - vollaktiv und dsp-gesteuert, pegelfest bis jenseits der 125dB :rock:
Die fünf Gehäuse stehen seit 4 Monaten in meiner Garage, da müssen noch die Chassis eingesetzt werden und dann kann der Umbau beginnen.

Bislang gibt es ein einziges fertiges Test-Setup bei unserem Schreiner nahe Düsseldorf - scheinbar kommt es aber dort schon klanglich sehr gut an. :headphones: