AndiTimer hat geschrieben:Erst nach der Umfunktionierung zum Resi war eine hör- und messbare Klangverbesserung vorhanden.
komisch
an sich greifen bei einer BaffleWall ja mehrere Prinzipien, z.B. der "unendlichen" Schallwand....
Hallo Andi,
mit dem Thema Baffle Wall hab ich mich bislang nur am Rande befasst, weil diese für mein Heimkino aus Platzgründen kein Thema ist.
Ursprünglich (zu Anfängen des Tonfilms) wurden Schallwände gebaut, um überhaupt Kinosäle mit über 1000 Zuschauern beschallen zu können. Damals betrugen die Verstärkerleistungen oftmals nur bis 15 Watt. Also viel zu wenig Leistung für derartig große Räumlichkeiten. Mit Hilfe der Schallwand (Baffle Wall) als Resonanzkörper konnten die gewünschten höhereren Pegel dann aber erzeugt werden.
Heutzutage sind Verstärkerleistungen kein Thema mehr im Kino.
Die aktuelle Baffle Wall hat im Kino daher einen ganz anderen Zweck, nämlich schall zu "vernichten"! In der Regel bestehen die Bildwände im Kino aus Kunststofftüchern. Diese Tücher reflektieren Schallanteile der Mitten und Höhen wieder zurück in Richtung Lautsprecher/Rückwand. Um Kammfiltereffekte zu verhindern, soll die Baffle Wall diesen reflektierten Schall absorbieren. Dadurch wird insgesamt ein hörbar klarerer Sound erzeugt. Vor allem Mitten und Höhen profitieren davon.
Für den Bassbereich spielt die Baffle Wall im Kino keine Rolle. Der Tiefbass geht einfach durch die Bildwand durch.
Für das Heimkino ist eine Baffle Wall im Sinne der Kinoinstallation aus zwei Gründen gar nicht notwendig.
1. wird im Heimkino oftmals ein Gewebetuch (z.B. Cheap Trick) als Bildwand genutzt. Dieses Gewebetuch lässt Mitten und Höhen weitgehend ungehindert passieren. Im Hochtonbereich beträgt der Pegelverlust gerade mal 3 dB, die per EQ ausgeglichen werden können. Die Audiovision hat diesbezüglich mal eine ganze Messreihe publiziert.
2. würden z.B. Basotec oder ähnliches "Schall absorbierendes Material" Reflektionen im Hochton/Mitteltonbereich (z.B. durch die Nutzung einer Bildwand wie sie auch im Kino genutzt wird) "schlucken".
In aller Regel haben nahezu alle Heimkinos eher Probleme im Bassbereich. Hier nützt die "klassische" Schallwand wenig.
Daher mein Einwurf der erweiterte Anwendungsmöglichkeit als Bassresonator. Niergendwo kann ein Tiefbassabsorber unauffälliger positioniert werden als direkt hinter der Bildwand.
Das Wissen machte sich der Kinoausstatter, den ich in Berlin besucht hatte, zu Nutzen.
Messtechnisch war das zumindest ein gewaltiger Fortschritt.